Es ist in Korea umstritten, ob eine Gewerkschaft, die keine Tarifvertragsabschlussangelegenheit erlaubt ist, arbeitsrechtlich noch bedeutsam sein kann. Diese Frage entsteht, da Koreanische Tarifvertragsgesetz so geregelt ist, dass nur eine Gewerkschaft unter mehrere Gewerkschaften in eine Betrieb Autoritat nehmen kann, die Verhandlungen zur Abschluss des Tarifvertrags zu machen.
Abschluss und Wirkungen von Tarifvertragen sind im koreanische Tarifvertragsgesetz geregelt. Der Tarifvertrag enthalt Rechtsnormen, die den Inhalt von Arbeitsverhaltnissen sowie betriebliche und betriebsverfassungsrechtliche Fragen ordnen konnen. Ein Tarifvertrag muss uber die schuldrechtlichen Vereinbarungen der Tarifvertragsparteien hinaus normativ wirkende Regelungen enthalten. In der tat ist es nicht zu leugnen, dass Tarifvertragliche Regelungen, die den Charakter von Rechtsnormen haben, mussen sich an den Grundrechten messen lassen. Freilich ist der Tarifvertrag ein hybrides Gebilde. Er kommt als privatrechtlicher Vertrag zwischen privatrechtlichen Verbanden zustande. Damit uben die Tarifvertragsparteien nicht nur “soziale Macht” aus, was die Grundrechtsbindung der Tarifvertrage bedingt, sondern es ist ihnen damit Rechtsmacht verliehen.
Die Tarifvertragsnormen gelten fur die Mitglieder der tarifvertragschließenden Verbande ohne Rucksicht auf den individuellen Willen der Mitglieder gelten. Dazu kann man sagen, daß die Gerichte, insbesondere die Gerichte fur Arbeitssachen, die Tarifvertragsnormen ohne Prufung ihres Inhalts auf Zweckmaßigkeit, Angemessenheit oder Billigkeit anzuwenden haben.
Zum Schluss ist es in der Auslegung von koreanischem Tarifvertragsgesetz zu betonen, dass es wirklich bedeutsam ist, Teilnehmung an der Tarifverhandlungen fur andere kleine Gewerkschaften gesetzlich zu erlauben. Besonders ist es auch zu erwahnen, dass die Industrielle Koalition in Korea bisher eigene wichtige Rolle gespielt hat und dies ist noch zur Auslegung und Anwendung des koreanischem Tarifvertragsgesetz zu berucksichtigen.