Um Verstehen zu erzielen und Intersubjektivität herzustellen, stehen Sprechern eine Vielzahl von Verfahren und Techniken zur Verfügung.
Eine Gruppe solcher Verfahren wurden von Brünner und Gülich (2002) unter dem Terminus “Veranschaulichungsverfahren” zusammengefassst.
Anhand Untersuchungen von koreanischen Arzt-Patient-Gesprächen (APG), wurde in dieser Arbeit eine Vergleichsstudie deutscher und koreanischer Veranschaulichungsverfahren durchgeführt.
Verglichen zur Gruppe der Veranschaulichungsverfahren in deutschen APG, wurden im koreanischen Korpus keine Szenarios oder Metaphern gefunden. Onomatopoetische, mimetische Ausdrücke fanden eher Verwendung. Vergleiche und Beispielerzählungen traten auch häufig auf. In interkultureller Hinsicht waren in den durch das paternalistische Beziehungsmodell beeinflussten Gesprächsstrukturen im Koreanischen weniger Beitrage und somit weniger Veranschaulichungsverfahren beider Gesprächspartner zu beobachten.
Da die Wirkung von Veranschaulichungen sich potenziert, wenn sie gemeinsam interaktiv entwickelt werden, wäre es ideal für Ärzte, diese nicht nur bei der Vermittlung von fachlichem Wissen und beim Erklären komplexer und abstrakter Zusammenhänge zu benutzen, sondern auch den Patienten, die Schwierigkeiten bei der Verdeutlichung ihres subjektiven Erlebens haben, aktiv als Option anzubieten.