Das Grundanliegen dieser Arbeit ist es, die erweiterte Textlinguisik für den Sprachunterricht nutzbar zu machen. Auch für den Fremdsprachenunterricht gilt der Umgang mit Texten als Leitprinzip der kommunikativen Didaktik. Der Textlinguistik sollte einer Fundierungsdisziplin des Sprachunterrichts werden. Anders gesagt: Textbezogenheit ist als grundlegendes didaktisches Prinzip zu verstehen. Vor der Orientierung auf die didaktischen Aspekten der Anwendbarkeit mit dem Feld der Diskurse wird der heutige Forschungsstand der Textlinguistik dargelegt. Die Textlinguistik ermöglicht es, sowohl Oberflächenstrukturen von Texten als auch produktive wie rezeptive Textverarbeitungsprozesse zu beschreiben und zwar bis zur kritischen Diskursanalyse. Die textuellen Phänomene werden einerseits vor dem Hintergrund der Prozesse der Textproduktion und der rezeptiven Textverarbeitung analysiert, andererseits unter Berücksichtigung anderer Texte betrachtet. Diese Ansätze haben die Erweiterung des Textbegriffes und die Entdeckung einer trantextuellen Ebene zur Folge. Die diskursanalytischen Ansätze verneinen also die zentrale kommunikative Rolle des Textes nicht, sondern befördern ihn auf eine höhere Stufe der Erkenntnisspirale, auf der sein kognitiv-kommunikatives Potenzial nachvoliziehbar ist. Daher sind die Diskurse als Lehrgegenstände in die Lehrpläne aufzunehmen und neben der allgemeinen Textbezogenheit die Diskursivität von Texten als didaktisches Prinzip zu berücksichtigen.