Nach dem in der Sprachhandlungstheorie fundierten Kommunikationskonzept kommuniziert man im Grunde, um seinen kommunikativen Zweck zu erfüllen. D.h. ein Sprecher sagt zu einem Hörer etwas und will ihn dazu bringen, dass der Hörer seine Absicht versteht und demendsprechend handelt. Im Vordergrund des pragmatischen Kommunikationskonzepts steht daher der Sprecher- bzw.
Illokutionsaspekt. Wenn die gezielte Absicht des Sprechers erfüllt wird, dann wird seine Kommunikation als efolgreich verstanden. In folgedessen wird die hörerseitige Wirkung der Äußerung unberücksichtigt oder vernachlässigt. In dieser Arbeit wird die von der Äußerung versursachte negative Wirkung auf der Seite des Hörers behandelt, die als ‘kommunikativer Unterdruck’ zu nennen ist. Das Ziel der Arbeit ist, herauszufinden, wie kommunikativer Unterdruck hervorgebracht wird, und welche typischen Typen des kommunikativen Unterdrucks im Alltagsleben häufig zu finden sind.